Die Brutvögel stehen unter Dauerstress. Sie sind auf Futtersuche in heimischen Büschen, Bäumen, Wiesen und Brachstreifen. Die Bettelrufe der Jungvögel sind von überall her zu hören, ob flügge oder nicht, und die heisst es satt zu bekommen.
3.6 Einige Vogeleltern haben die erste Brut aufgezogen und in die Selbstständigkeit geführt. Amselmännchen stimulieren mit ihrem Gesang zur nächsten Brut und erfreuen uns damit. Ein Buntspechten Paar ist fleissig am Füttern. Ein anderes Männchen trommelt noch oder wieder, um sein Revier anzuzeigen.
11.6. Ein kleiner Brachen Streifen (altes Gl.3) im Bahnhof Buchs zeigt auf, wie wertvoll auch kleine Flächen sein können. Eine Vielfalt von Blumen lockt Insekten an und lässt Samen reifen. Insekten und Distelfinken sind Nutzniesser. Einige Mauereidechsen sonnen sich auf der Steinmauer. Ameisen und andere Insekten ergeben einen reichen Speiseplan.
21.6. Ein Neuntöter Männchen sitzt öfters auf einem Brombeerbusch an der unverbauten Räfiser Halde. Hoffentlich ist auch ein Weibchen dabei. Da diese sehr versteckt leben und mit ihrem braun beige gesprenkelten Federkleid gut getarnt sind, sieht man sie kaum. Das Männchen zeigt sich oft oben auf Sträuchern oder Baumspitzen.
Neuntöter sind etwa so gross wie ein Star. Der graue Kopf mit dem schwarzen Band von einem Ohr zum andern, dazu der rostbraune Rücken im Gegensatz zur weissen Unterseite macht ihn auffällig.
Das Nest wird in dichtem Dornengestrüpp gebaut, Heckenrosen, Schwarzdorn und Berberritze kommen auch in Frage. Ihre Nahrung besteht aus Grossinsekten wie Heuschrecken, Grillen und Käfer. Kleine Eidechsen oder Mäuse, auch Vogeljunge werden gefressen.
Der Name Neuntöter, aus der weltweit verbreiteten Familie der Würger, tönen nicht eben freundlich. Sie dürften vom Verhalten her kommen. Für schlechte Tage wird Futtervorrat angelegt, in dem Beutetiere an Dornen aufgespiesst werden.
Junge Neuntöter müssen dies mühsam erlernen. Die Bewegung ist angeboren, das Zielen muss gelernt werden. 3-4 Wochen dauert die Ausbildungszeit ausserhalb des Nestes. Dies ist eine aussergewöhnliche lange Betreuungszeit.
Verlust der Brut- und Nahrungsgrundlage.
Leider sind viele Insektenreiche Wiesen und Dornenbüsche verschwunden. Neuntöter haben sich hangaufwärts verzogen Richtung Studner- und Grabserberg. Dort hat sich ein kleiner Bestand gehalten.
Eine sehr kleine Population des Rotkopfwürgers versucht in der Schweiz zu brüten. Dafür wurde ein spezielles Hilfsprogramm geschaffen, Erfolg ungewiss. Im Werdenberg ist der Rotkopfwürger seit Jahrzehnten als Brutvogel verschwunden. Ob sich noch jemand an ihn erinnert?
Im Winter erscheint hie und da der etwas grössere Raubwürger, Oberseite grau Schwarz, Unterseite weiss. Als einziger Würger kann er im Winter hier überleben.
26.6. Etwas, das man diesen Sommer wieder eher sieht: das Hermelin, bekannt als „Wieseli“. Im Sommer ist es braun mit weisser Vorderseite, im Winter schneeweiss mit schwarzer Schwanzspitze. Es frisst vor allem Mäuse. Ein geeigneter Wohnort sind Ufersteine am Rhein mit den vielen Schlupflöchern. Als guter Schwimmer kann es den Rhein überqueren.
Sonnenbad zur Gefiederpflege.
30.6. Häufig sieht man jetzt zum Beispiel Amseln, Stare und andere Gartenvögel, die sekunden- oder gar minutenlang regungslos an einer Stelle verharren und einfach die Sonne genießen. Sie liegen in der Sonne, Schwanz und einen oder beide Flügel ausgespreizt. Aus Sicherheitsgründen wird das meistens auf einer unbewachsenen, übersichtlichen Fläche abgehalten. Sonnenbäder dienen der Körperpflege, sie halten das Gefieder geschmeidig und bekämpfen Parasiten auf den Federn.