Ornithologische Beobachtungen im Februar 2019

Heidi Aemisegger, Edith Altenburger 

Foto von Rainer Kühnis: Der Kiebitz macht Rast im Alpenrheintal

Der Kiebitz (Vogel des Jahres 2019) ist einer der bekanntesten Watvögel und in Europa weit verbreitet. Er ist ursprünglich ein Charaktervogel von Moor- und Sumpflandschaften. Heute ist er wegen Zerstörung seiner Lebensräume vielfach auf Wiesen und Felder ausgewichen, wo der Bruterfolg jedoch meist gering ist. Früher wurden vielerorts Kiebitzeier als Delikatesse gesammelt.

1.2. Ein Rotmilan kreist tief über den Häusern des Grofquartiers. Zum Glück kennen ihn die Hühner. Bei Gefahr flüchten sie blitzschnell unter die Tanne, deren Äeste fast bis zum Boden reichen.

Den farbenprächtigen grossen Greifvogel sieht man oft vorübergleiten. Zwischen Räfiser-Halde und Kanal, bis zum Bahnhof und dem Schneggen sucht er das Gelände ab. Hauptnahrung sind Mäuse und auch Aas.

Vielleicht ist der Partner schon in der Nähe des Horstplatzes. Dieser ist immer sehr gut verborgen. Vor 30 Jahren war der Rotmilan im Sommer nicht im Werdenberg, er war hier kein Brutvogel. Zur Zugzeit gab es einige Beobachtungen.

Grosses warten auf die Partnerin

12.2. In der Schaaner Unterau und in der Tentscha Eschen warten die Weissstorch Männchen, trotz der Kälte, bereits im Horst auf ihre Partnerin. Wann werden sie kommen und wenn überhaupt? Haben sie allen Gefahren getrotzt im Überwinterungsgebiet und dem Rückflug aus dem Süden (fehlende Nahrungsangebote, Trockenheit, Kriegsgebiete, Stromleitungen).

13.2. Ein einsamer Star im Grabserriet gibt wundersame Töne von sich. Weit und breit gibt niemand Antwort. Lange warten muss er nicht mehr.

Der Frühling kommt

14.2. Herrliche Vogelstimmen künden den Frühling an. Im Biotop Afrika ruhen mindestens 33 Gänsesäger. Offenbar sind sie satt. Sie müssen eine grosse Menge Fische gefressen haben. Im Rhein, Kanal und Giessen sieht man sie auch, jedoch in kleinerer Anzahl.

Das viele weiss der Männchen leuchtet auf dem Wasser, abgesetzt vom schillernden Grün von Kopf und Rücken. Der rote Schnabel hat einen Haken, der Rand ist gesägt. Der Fisch kann so nicht entschlüpfen. Das Weibchen ist gut getarnt mit dem braunen Kopf und Hals und besonders mit der grauen Ober- und Unterseite. Gänsesäger brüten in Baumhöhlen, Fels- und Mauernischen. Im neuen Brutvogelatlas ist eine Brut im Raum Ellhorn verzeichnet, dazu einige am Walensee.

22.2. Über das Ruggeller Riet fliegen ca. 50 Kiebitze begleitet von vielen Staren, beobachtet von Rainer Kühnis. Der Kiebitz ist Taubengross. Sein Rückengefieder schimmert metallisch grün bis violett. Der Bauch ist weiß gefärbt mit einem schwarzen, scharf abgegrenzten Brustband. Die lange Federholle des Männchens wird oft durch den Wind aufgerichtet.

23.2. Die Weissstorch Weibchen sind eingetroffen. Sie werden mit freudigem Klappern begrüsst. Die Stimme des Weissstorchs ist nur schwach ausgeprägt. Er verständigt sich durch Klappern mit dem Schnabel, deshalb wird er auch Klapperstorch genannt. Geklappert wird zur Begrüssung des Partners am Nest und zur Verteidigung gegen Nestkonkurrenten. Auch sein Balzritual geht mit ausgiebigen gemeinsamen Schnabelklappern einher.

Die Eichelhäher suchen auf den Weiden die im Herbst vergrabenen Eicheln und Nüsse. Der Erfolg scheint befriedigend zu sein. Die Raben verfolgen das Tun sehr aufmerksam.

Mücken tanzen, Bienen sammeln Blütenstaub in den ersten Krokussen. Als erster Schmetterling gaukelt ein Admiral vorbei, gefolgt vom kleinen Fuchs und Zitronenfalter. Der Bärlauch spriesst. Der Buchser Wald ist voller Märzenglöcklein.

27.2. Die Vögel sind erstaunlich mit ihren Aktivitäten, oder vergessen wir, dass es immer noch Februar ist?