Ornithologische Beobachtungen im August 2012
Erste Morgennebel künden den Herbst an, somit heisst es für die Vogelwelt, Abflug in wärmere Gefilde. Nur mit genügend Fettreserven wir das Ziel erreicht.
1.8. Seit einigen Tagen plündern Tannenhäher die Haselsträucher. Einen Teil der Nüsse verschlucken sie ganz, tragen sie weg und vergraben diese als Wintervorrat. Davon finden sie den grössten Teil wieder. Aus den übrigen Nüssen gib es bei guten Bedingungen neue Haselsträucher.
2.8. In der Sommerau bei Gams, auf der frisch gemähten Wiese tun sich 4 Störche in Begleitung von drei Graureihern gütlich. Kleine Schwärme von Erlenzeisigen sind wieder im Dorf zu sichten.
3.8. Friedliches Nebeneinander auf einer Kiesbank im Rhein. Zwei Grosskinder haben den Sand entdeckt, während dem die Grosseltern Steine sammeln. Etwas entfernt führen Flussregenpfeifer ihre zwei noch nicht Flug fähigen Jungen. Platz für alle!
13.8. Das Wisenfurt wird von einem Mäusebussardpaar mit Jungvogel durchstreift.
19.8. 9 Weissstörche haben keine Scheu und stehen auf dem bespielten Golfplatz. Es sind nur zwei beringt mit Aluringen. Seit Jahren verwendet man Kunststoffringe, welche man ablesen kann, sofern sie nicht mit Kot beschmutzt sind.
23.8. Zur Zeit sieht man überall Trauerschnäpper, auch in den Gärten. Der zierliche grau-schwarze Vogel mit weisslicher Unterseite und einem auffälligen hellen Flügelfleck frisst sich durch Insekten Fettreserven an, damit er den Flug ins tropische Afrika durchsteht. Als Brutvogel ist er hier selten geworden. Als Höhlenbrüter ist er vermehrt auf Nistkästen angewiesen. Bis jetzt hat er sie in der Talebene kaum benutzt. Er bevorzugt die Nadelwälder an den Hängen.
25.8. In der Buntbrache vom Saxerriet halten sich Braunkehlchen und Schwarzkehlchen mit Nachwuchs auf. Auch ein Steinschmätzer sitzt auf den Karden. Er ist von den höheren Lagen bereits ins Tal zurückgekehrt und wird seine Reise nach Afrika fortsetzen. Am Maisfeldrand finden Trauerschnäpper unter den Blättern Insekten. Bei den Tümpeln suchen junge und alte Bachstelzen nach Nahrung, es sind zirka 35 Stück. Infolge von Warnrufen wird man aufmerksam gemacht auf die Anwesenheit eines Habichts.
26.8. Der OV-Buchs-Werdenberg durchwandert das Munzenriet bei Wildhaus Dusi. Es ist ein Schutzgebiet von nationaler Bedeutung. Eine Vielfalt von Pflanzen und Schmetterlingen kann aus nächster Nähe bestaunt werden. Seltene Vögel, die am Boden brüten, wie Braunkehlchen und Baumpieper, haben hier eine Chance, Junge aufzuziehen, weil erst sehr späht im Jahr gemäht wird. Die grösste Gefahr sind die frei laufenden Hunde - trotz Leinenpflicht. Sie könnten Nester zertrampeln oder fast flügge Junge zu früh aus den Nestern scheuchen. Vom späten Frühling bis in den Sommer lohnt sich ein Spaziergang.
27.8. An den Felswänden des Ellhorns nisten seit langem Felsenschwalben. Zwei von ihnen verteidigen ihren Luftraum erfolgreich gegen einen kleinen Greifvogel. Einige etwas verspätete Mauersegler jagen über dem Rhein nach Insekten. Darunter sind zwei deutlich grössere Segler mit weisser Unterseite, es sind Alpensegler. Ihrem Namen zum Trotz brüten sie mehrheitlich in Städten, an hohen Gebäuden, wie Kirchen und Schlösser, so auch im Klosterviertel in St.Gallen.