Ornithologische Beobachtungen im Juli 2012

Eine gefährliche Zeit beginnt für die flügge gewordenen Jungvögel. Sie haben noch keine Erfahrung mit den in der Umwelt lauernden Gefahren. 

1.7. Erfreuliches hat Heinz Rebsamen aus Grabs zu berichten; Wiedehopf beim Füttern. Nun ist der Beweis von einer Brut erbracht. Immer wieder werden Wiedehopfe in der Region gesichtet und gemeldet. Leider wird ein junger Wiedehopf in der Weite von einer Katze erlegt. Zum Opfer wird auch einer in Grabs, durch den Anflug in eine Glasscheibe. 

Das Turnfalkenpaar in der Nisthilfe Lettau Buchs ist gefordert, denn es hat fünf Junge zu füttern. 

2.7. Bereits sind 40 Jungstare im Rasen auf Nahrungssuche. Auch die reifen Äpfel werden nicht verschmäht. 

8.7. In der Räfiserhalde ist ein Neuntöterpaar unentwegt am Füttern. Übers Afrika fliegt ein Schwarzmilan, der wird nicht geduldet und angegriffen von Baumfalken, die ihr Revier verteidigen. 

10.7. Der jüngste Turmfalke in der Lettau wird noch beim Nistkasten gefüttert. Auch er wird sich bald seinen bettelnden Geschwistern anschliessen, und so noch eine Zeit lang von den Eltern mit Futter versorgt werden. Das Lahnen der Jungen ist weithin zu hören. 

9.7. Im Wisenfurt hat sich der Grundwasserspiegel wieder gesenkt. Es ist nicht auszuschliessen, dass eine Brut vom Sumpfrohrsänger deshalb buchstäblich ins Wasser fiel. Noch sind an 2 Stellen die brillanten Gesangsimitationen zu hören. 

13.7. Beim Golfplatz Gams halten sich 5 Nilgänse auf. Die Ansiedlung nicht einheimischer Tierarten, sogenannter Neozoen, wird zunehmend als Problem im Artenschutz erkannt. Diese sind optisch sehr schön aber nicht erwünscht, weil es sich um eine sehr aggressive Gänseart handelt. Es werden keine anderen Vögel in der Nähe geduldet. Nilgänse sind bei uns Volierenflüchtlinge.

Drei spielende Hermeline sind am Binnenkanal zu sehen. 

16.7. Das letzte Junge vom Grauschnäpperpaar verlässt zaghaft den Nistkasten auf dem Balkon. Die anderen vier betteln bereits in den nahen Sträuchern um Futter. 

19.7. In Grabs entlang der Bahnlinie hört Fredi Bühler im Schilf einen rufenden Sumpfrohrsänger. In Buchs, beim Grillplatz unter der Hochspannungsleitung, bei der aus Sicherheitsgründen abgeholzt werden musste, und so eine Hochstaudenflur entstand wird der Nachwuchs vom Sumpfrohrsänger gefüttert.

Die neu gefüllten Wildbienennisthilfe werden bereits wieder rege angeflogen. Vor allem werden die neuen Elemente bevorzugt. 

24.7. Rufende Grünspechte sind zu hören im Familiengarten Lettgiessli. Sie werden von Krähen gejagt. 

28.7. Eine spannende, dramatische Jagd von einem ca. 40 cm grossen Sperberweibchen auf eine Türkentaube. Die Schreibende kann den Schlag beobachten. Die vielen weissen Federn schaukeln wie Blütenblätter am Küchenfenster vorbei. Der Kröpfplatz befindet sich leider in Strassennähe. Beim Rupfen wird das sehr scheue Sperberweibchen gestört und so verlässt es den Platz. Am nächsten Morgen ist die Taube zum grössten Teil gefressen. Anhand der Federn ist zu sehen, dass weiter gerupft wurde und nicht abgebissen. Hat der Sperber, der auch dämmerungsaktiv ist, seine Taube gefressen?

Grauschnäpper
Foto von E. Altenburger: Grauschnäpper