Ornithologische Beobachtungen im Oktober 2012

Der Oktober wartet auf mit allen Extremen, von Warm bis Kalt. Und überrascht so Mensch und Tier. 

1. 10. Grosse Starenschwärme rennen zwischen weidenden Kühen umher oder lassen sich auf Obstbäumen nieder. Stare fressen tierische Nahrung z.B. Würmer, dazu Obst und Beeren. Die Netze in den Rebbergen verhindern vor allem Fressschäden durch Stare. 

3. 10.“ Über die Nideri führt eine Vogelzugroute“ dies hat schon Hans Schäpper sel. festgestellt. An diesem Tag fliegen Buchfinken zu Hunderten dort vorbei, dazu Drosseln, einige Rotmilane und Sperber. Wer die südwestliche Route wählt und beim Genfersee der Rhone entlang zieht, hat auf der Nideri mit 1800m die höchste Stelle erreicht. 

5. 10. Ein Schwarm Girlitze pickt im Rietli ausgerechnet an Goldruten, deren Ausreifung man einzudämmen versucht. Diese Pflanze überwuchert grosse Flächen und verhindert die Artenvielfalt. 

6. 10. Ein Schwarzmilan kreist über dem östlichen Dorfteil von Grabs. Es sind auch mehrere Rauchschwalben auf Futtersuche, sie nutzen das warme Wetter um Fettreserven an zu fressen, welche dann als Treibstoff dienen für die Weiterreise nach Afrika. 

7. 10. Zwischen den Geleisen im Buchser Bahnhof gibt es viele kleine Grünflächen. Zur Zeit blüht das Gemeine Leinkraut, auch bekannt als kleines Löwenmaul. Diese Nischen bergen Futter für viele Insekten und bieten daher Nahrung für Vögel wie Hausrotschwanz, Bachstelzen, Girlitze und viele andere, auch ein rastender Steinschmätzer ist darunter. 

10. 10. Starke Regenfälle in der zweiten Oktoberhälfte verwandeln grosse Teile der Wiesen in Seen. Stockenten nutzen diese als „neue Gewässer“. 

15. 10. Erster Schnee bis 800m. 

16. 10. Das Rheintal ist eine Zugstrasse. Guter Aufwind gegen Mittag lässt Rotmilane talauf ziehen. Ob sie über die Nideri abbiegen, kann nicht festgestellt werden. 

18. 10. Ein Föhnsturm lässt einen Schwarm verspäteter Rauchschwalben an der Räfiserhalde jagen. 

19. 10. Im Saxerriet sind auf einem Feld ca. 15 Bergpieper. Diese kann man im Winter im Flachland oft an Gewässerrändern beobachten. Ein Grünschenkel und ein Waldwasserläufer suchen auf der Wiese in einer grösseren Pfütze nach Nahrung. 

20. 10. Überall wird Mais geerntet. In einem abgeernteten Maisfeld halten sich ca. 200 Ringeltauben auf. Neben diesen Tauben machen sich Rabenkrähen und Dohlen über die auf dem Boden liegenden Maiskörner her. Die Dohlen werden den Winter in unserer Gegend verbringen. Auf einem andern Feld fressen grosse Schwärme von Buchfinken und Spatzen. Dazwischen leuchtet das Orange der Bergfinken auf. Es gibt dieses Jahr hier eher weniger Buchnüsse, ansonsten sind die Bergfinken vor allem in den Buchenwäldern. 

27. 10. Schnee liegt in der Luft. Viele Meisen und Finkenvögel verpflegen sich in den Gärten. Am Abend sind Sträucher und Bäume schneebedeckt. 

28. 10. Kaum sind die Nusssäcklein aufgehängt, wird schon daran gepickt. Winterfütterung wäre nicht notwendig, schadet jedoch nicht und macht viel Freude. Wichtig ist, dass die Futterplätze sauber sind wegen Krankheitsübertragung durch Kot. Einigermassen katzensicher sind sie, wenn die Vögel heranschleichende Katzen frühzeitig bemerken. Einer wird warnen und weg sind sie.

Buchfink
Foto von Philipp Rohner: Buchfink