Ornithologische Beobachtungen im Februar 2017
8.2. Ein durchdringendes „Kliööh, Kliööh“ ist aus dem Afrika Wald zu hören. Der grosse Schwarzspecht verrät seine Anwesenheit. Besonders im Winter trifft man den Schwarzspecht gelegentlich in Siedlungsnähe und in Gebieten mit altem Baumbestand. Für die Brut braucht er aber grosse alte Wälder mit hochstämmigen Buchen und Nadelbäumen, in die er seine Nisthöhle zimmern kann. Von diesen Höhlen profitieren wiederum etwa 45 Tierarten, die selber nicht in der Lage sind eine Höhle zu zimmern. z.B. Hohltaube, Kleiber, Dohle, Raufusskauz, einige Fledermausarten, Siebenschläfer, Hornisse usw.
15.2. Im Rietli, wo die Morgensonne wärmt, fliegen die Bienen aus den aufgestellten Kästen. Zwei Buntspechte trommeln, ein Grünspecht ruft. Ein Mäusebussard kreist allein. In diesem strengen Winter hat er vielleicht den Partner verloren. Meisenpaare interessieren sich für die Nistkästen.
19.2. Schnee und Schneeglöcklein sind im Buchser Wald nah beisammen. Die kleinen Teiche im Steinbruch sind gefroren. Einige Misteldrosseln singen ihr wohltönendes Lied. Es erinnert an das Lied der Amsel, ist jedoch etwas kürzer und wehmütig. Die Sänger sind versteckt, im obersten Drittel der Fichten, selten auf der Baumspitze.
Obwohl die Misteldrossel die grösste der bei uns lebenden Drosseln ist, kennt man sie am wenigsten. Ihr Aussehen ist dem dichten Wald angepasst, die Oberseite ist graubraun, die Unterseite weisslich mit grossen schwarzen Tropfen.
Im November ziehen die meisten in Richtung Mittelmeer. Im Februar sind sie wieder hier und singen. Sie ziehen mit der Schneegrenze wieder aufwärts. Dabei sieht man sie hie und da in kleinen Gruppen nach Würmer picken. Ihr Brutgebiet liegt bei uns in den Wäldern am Hang bis zur Baumgrenze. Da sie verstreut und am liebsten in dichten Fichtenwäldern brüten, leben sie heimlich. Ihr Nest gleicht demjenigen der Amsel.
Im Herbst fliegen sie in grösseren Trupps weg, z.B. über die Nideri. Einige sieht man im Winter in den Misteln, wo sie die weissen Früchte fressen. Daher kommt ihr Name.
22.2. Das Saxer Riet wird immer mehr zum Storchenparadies. Mehrere Horste sind besetzt, einige Störche warten auf ihren Partner, auch diejenigen auf dem Dach der Metzgerei in Salez. Es scheint früh zu sein, war aber letztes Jahr auch so.
Eine Überraschung sind die 20 Kiebitze, die sich auf einer Wiese niederlassen. Hier sind sie Durchzügler. Als Bodenbrüter bräuchten sie grossflächige Streurieter und naturnahe Weiden.
Der Kiebitz ist etwa taubengross und auffallend schwarz-weiss. Die Federhaube ist nicht immer sichtbar. Die Nahrung besteht aus Bodentieren. Die Küken sind Nestflüchter. Nach dem Schlüpfen laufen und picken sie in der Nähe der Nestmulde umher, bewacht von den Eltern. Sie können erst mit etwa 5 Wochen fliegen. Gefahr besteht durch Fressfeinde aus der Luft und am Boden, oder sie werden überfahren, weil sie sich auf den Boden ducken.
Anfangs der 90er Jahren gab es Bruten im Lettgiessli. Der letzte Brutversuch erfolgte 1996 im Ochsensand. Aus neuster Zeit sind hier keine Bruten bekannt. Im untersten Teil des Rheintals auf österreichischer Seite brüten Kiebitze erfolgreich in einem Schutzgebiet und unter Bewachung von Bauern, Jägern und Naturschützern.
26.2. Frühling liegt in der Luft. Die robusten Felsenschwalben jagen über dem See. Vater Schwan versucht seine Jungen zu vertreiben. Ein fast weisses Blässhuhn weckt die Aufmerksamkeit.
Ein emsiges Treiben bei den Graureihern im Schaaner Riet. Die Horste werden für die neue Brutzeit hergerichtet. Und wo kommt man am schnellsten zum geeigneten Nistmaterial, natürlich auf dem Storchen Horst. Da wird geplündert was das Zeug hält. Familie Storch ist noch nicht eingetroffen.