Ornithologische Beobachtungen im April 2021

Foto von Fredy Buchmann: Die Dohle ist der einzige Höhlenbrüter unter den Krähenvögeln.

Seit etwa 2000 nimmt der Dohlen Bestand in der Schweiz wieder zu. Die Zunahme erfolgt nicht nur in bestehenden Kolonien, sondern es werden auch neue Kolonien gegründet, wie beim Schloss Werdenberg. Erste Sichtungen von dieser Nistplatzsuche am Schloss, fanden im Jahre 2015 durch Heidi Aemisegger statt.

Die Dohle gilt als kleinster schwarzer Krähenvogel. Gefieder schwärzlich, Oberseite dunkler als Unterseite. Der Nacken, Hinterkopf sowie die Ohrendecken sind grau. Die helle Iris ist auffallend.
Um sie nicht mit den Alpendohlen, auch Bergdohlen genannt, zu verwechseln (gelber Schnabel, rote Füsse), werden sie auch Turmdohlen genannt.

Die Dohle ist ein sehr sozialer Rabenvogel. Am Schloss sind ausreichend Nistplätze/Nischen vorhanden, so hat sich eine Brutkolonien mit circa 20 Paaren gebildet. Gegen Artgenossen verteidigt wird meist nur die Nestnische und die unmittelbare Umgebung. Auch abseits der Brutplätze bewegen sich Dohlen häufig in grösseren Gruppen, etwa bei der Nahrungssuche. Die Gruppenbildung hat vor allem eine Schutzfunktion, weil die einzelne Dohle weniger Zeit in die Kontrolle der Umgebung investieren muss und sich Schwärme auch gegen Feinde durchsetzen können.

Die Suche nach Nistplätzen setzt in der Regel gegen Ende des Winters ein. Ins Auge gefasste Nistplätze verteidigen Dohlen Paare energisch gegen Artgenossen, auch wenn sie sie später wieder aufgeben und sich für andere entscheiden. Bis Anfang Mai sind üblicherweise alle Nistplätze besetzt.

Wie auch andere Raben und Krähen ist die Dohle ein Allesfresser. Der Schwerpunkt des Nahrungsspektrums liegt auf Samen und Insekten. Daneben frisst sie auch kleine Wirbeltiere, Schnecken, Vogeleier, Aas und auch Siedlungsabfälle. Die Dohle nimmt ihre Nahrung überwiegend auf dem Boden offener Flächen auf. Meist wird die Nahrung einfach von der Oberfläche aufgelesen oder Objekte wie Steine oder Holzstücke umgedreht, um an darunter lebende Insekten zu gelangen. Im Gegensatz zu langschnäbeligen Krähen graben sie nur selten. Dohlen können sehr geschickt darin sein, auch fliegende Insekten hüpfend aus der Luft zu fangen oder Früchte von Ästen zu pflücken.

Seit anfangs Monat jagen einige Felsenschwalben um den Mühleturm im Altendorf. Es ist diejenige Schwalbenart die am frühesten bei uns ankommt., jedoch am wenigsten bekannt ist. Wie ihr Name sagt, hat sie ursprünglich an Felsen ihr Nest gemauert. In den letzten Jahrzehnten ist sie immer mehr in die Täler gezogen und hat an „künstlichen Felsen“ wie Brücken und Hochbauten zu brüten begonnen. Nun hat sie auch die Dörfer besiedelt. Die weisslich- bräunlich gefärbte Schwalbe mit breiten Flügeln und einem gerade abgeschnittenen Schwanz ist hier, ausser während Zugzeit, nicht häufig zu sehen. 2017 hat ein paar hoch oben am Mühleturm ein schönes Nest gemauert, Junge aufgezogen und im Jahr darauf das Nest nochmals benützt. In den letzten beiden Jahren blieb es jedoch verwaist. Seit anfangs Monat wird es wieder regelmässig angeflogen. Es hat standgehalten, vielleicht müssen es die Felsenschwalben etwas ausbessern, dies tun sie sehr geschickt. Die Nester werden lange vor der Brutzeit angeflogen, vielleicht um sicher zu sein, dass sie noch da sind. Kaum waren die Mehlschwalbennester gepflegt, tauchten die ersten Bewohner auf. An der Groffeldstrasse flogen sie zielsicher in ihr Nest.

Am gelichteten Waldrand im Rietli fressen endlich wieder einmal die lange vermissten Raupen des kleinen Fuchs. Unsere Generation hat sie im Einmachglas gefüttert, dann sehnlichst gewartet, bis aus der Puppe, hoffentlich, ein Schmetterling schlüpfte.

Viele der gepflanzten einheimischen Sträucher schlagen aus. Besonders auffällig ist der wollige Schneeball mit seinen grossen weissen Blütendolden. Es hat seinen besonderen Reiz, dieselben Orte immer wieder zu besuchen und die Veränderungen wahrzunehmen.