Ornithologische Beobachtungen im März 2021
Der Frühling zeigt sich bereits mit seinen Frühblühern, den Schneeglöckchen, Primeln und Krokussen im Garten. Schöne Farbtupfer die das Herz erfreuen.
Über dem Rhein sind die ersten Felsenschwalben auf Insektenjagt. Am Rheininnendamm grenzen Schwarzkehlchen bereits ihre Reviere ab mit Gesang. Auf dem Gehweg finden Rohrammern Grassamen zur Stärkung für den Weiterflug.
Die Singdrossel
Ein wohltuender Gesang ist zu vernehmen, die eine Singdrossel von einer hohen Warte aus vorträgt. Tag für Tag treffen mehr Sänger in ihren Gebieten ein. In vielen Parks, Friedhöfen und grösseren Gebüsch reichen Gärten gehört die Singdrossel zu den häufigeren Vogelarten. Ausserhalb der Siedlung trifft man sie vorwiegend in unterholzreichen Wäldern und Heckenlandschaften an. Die Singdrossel ist mit 20–22 cm Körperlänge etwas kleiner als eine Amsel und wirkt zudem zierlicher und kurzschwänziger. An der Oberseite ist die Singdrossel olivbraun und die Unterseite ist gelblich beige mit kräftiger, dunkler v-förmiger Fleckung. Der abwechslungsreiche Gesang des Männchens besteht aus vielen verschiedenen, wohlklingenden Strophen aus flötenden, zwitschernden Motiven, die jeweils 2-3-mal wiederholt werden « Philipp, Philipp…». Das Repertoire kann bis zu 70 verschiedene Motive umfassen.
Die Singdrossel kann mit der Misteldrossel verwechselt werden, die jedoch um ein Fünftel grösser ist, eine tropfenförmig-runde, sehr grobe Fleckung der Unterseite aufweist und oberseits eher stumpf graubraun gefärbt ist. Der deutlich länger wirkende Schwanz zeigt an den Außenfedern weiße Spitzen und der Flug ist wellenförmig.
Wie die Amsel jagt die Singdrossel ihre Nahrung auf dem Boden. Sie bewegt sich dabei sehr schnell und bleibt dann ruckartig stehen. Singdrosseln ernähren sich von Regenwürmern, Insekten oder auch Beeren. Des Weiteren stellen auch Schnecken eine wichtige Nahrungsquelle dar, deren Gehäuse sie auf einem Stein «der Drosselschmiede» zerschmettert, um an das Schneckenfleisch zu gelangen.
Vorbereitungen zur Brutsaison
Aus dem bereits blühenden Kirschbaum ist ein Knacken zu hören. Ein Rabenpaar kappt die Äste für den Nestbau auf der nahegelegenen Linde. Es ist ein richtiger Kraftakt, dieses Gezerre bis die Äste brechen und Schnabel passend transportiert werden können. In ein paar Tagen ist das Nest bezugsbereit.
Bereits sind auch Hausrotschwänze eingetroffen. Bekanntlich ziehen Hausrotschwänze erst spät nach Süden und treffen früh wieder bei uns ein. Jetzt, um Mitte März, erreicht der Zug seinen Höhepunkt. Ältere Tiere sind recht standorttreu. Derzeit brauchen die Insektenfresser keinen Hunger zu leiden, denn die warme Witterung lässt vielerlei Insekten fliegen und krabbeln.
Die Flussregenpfeifer streiten sich um ihre Reviere auf den Sandbänken. Ein aussergewöhnlicher März, mit abwechselnd frühlingshaften und winterlichen Temperaturen schliesst ab mit Sommertagen, das lässt das Austreiben der Blattknospen explodieren. Die Kohlmeise richtet ihren Brutbeginn vor allem nach dem Austrieb der Blattknospen. Denn ihre wichtigste Nahrung, Raupen, wachsen erst beim Austreiben des Laubs heran. Ein weiterer Meistersänger ist eingetroffen. Die Mönchsgrasmücke lässt ihr Lied erklingen.