Trotz der nicht gerade besten Wetterprognose für den Pfingstmontag traf sich eine aufgestellte Gruppe vom ornithologischen Verein Buchs- Werdenberg zur traditionellen Pfingstexkursion am Bahnhof Buchs. Platz war im 07.01 REX-Schnellzug genügend vorhanden und durch die engagierten Diskussionen von kurzer Dauer. Bereits wurde der nächste Halt und unser Ziel Altstätten in der Zugdurchsage angekündigt. Vor dem Start genossen wir noch einen Kaffee am Bahnhof. Edith Altenburger informierte die Anwesenden über den Ablauf der Exkursion. Am Bahnhofplatz mit einem schönen Pärkli erfreuten wir uns über die schöne Magerwiese mit den vielen blühenden Blumen. Eine informative Starttafel mit dem aufgezeigten Rundweg „Schollenriet“ nahmen wir positiv zu Kenntnis.
Das Schollenried ist eine Kulturlandschaft die durch menschliche Nutzung und Pflege entstanden ist. Würde beispielsweise die jährliche Mahd der Riedwiesen unterbleiben, hätte die eine Verbuschung mit anschliessender Waldbildung zur Folge. Die riedtypischen Tiere und Pflanzen würde zwangsläufig verschwinden. Damit dies verhindert und die charakteristische, halboffene Landschaft des Schollenrieds erhalten bleibt, werden in Zusammenarbeit mit Landwirten die Wiesen jährlich ein- bis zweimal geschnitten. Auf jegliche Düngung im Naturschutzgebiet und in angrenzenden Pufferzonen wird verzichtet.
Bereits konnte ein Rotmilan beim Segelflug aus nächster Nähe beobachtet werden. Der aufkommende Regen erforderte bereits einen Marschhalt für unsere Gruppe, damit die erforderliche Regenkleidung überzogen werden konnte. Auf dem weiteren Weg konnten bereits erste Störche und Goldammern gesichtet sowie der Kuckuck gehört werden.
Mit Interesse folgten wir den Ausführungen von Edith Altenburger und Heidi Aemisegger in der Schollenmühle. Letzte führte bereits in den achtziger Jahren Bestandesaufnahmen der Vogelarten im Schollenried durch. Erst später wurde der Verein PRO RIET Rheintal gegründet. Eine attraktive Ausstellung zeigte die Entstehung des Gebietes, stellt dessen Naturschätze vor und präsentiert die Geschichte des bäuerlichen und des industriellen Torfabbaus.
Nun ging`s weiter in Richtung des Beobachtungsturmes. Ein letzter Blick noch zu dem noch kleinen Nachwuchs der Blässhühner (Taucherli). Ein Kuckuck konnte auf einem Ast sitzend sehr gut beobachtet werden. Als einziger Vogel Mitteleuropas zieht der Kuckuck seine Jungen nicht selber auf, sondern überlässt sie einem anderen Vogel. In seinem grossen Revier beobachtet jedes Kuckucksweibchen Singvögel beim Nestbau. Kuckuckseier hat man schon in Nestern von mehr als 50 verschiedenen Vogelarten gefunden. Wo legt dieser Kuckuck sein Ei?
Auf dem 13 Meter hohen Beobachtungsturm konnten wir weitere spannende Beobachtungen machen. So flogen vier Seidenreiher das kleine Gewässer an und zogen dann weiter Richtung Bodensee. Fast auf Augenhöhe konnte das brütende Storchenpaar gesehen werden. Nach der Verpflegung auf dem Turm führte uns der Rundweg zurück zum Ausgangspunkt. Ein schneller Marsch zur RTB-Bushaltestelle und ohne warten zu müssen traten wir die Rückreise an. Auch die Busreise durch die Dörfer Oberriet- Rühti-Salez- Sennwald ist immer wieder schön.