Die Schweiz als Wasserschloss Europas ist für viele Wasservögel ein attraktives Winterquartier. Rund eine halbe Million Wasservögel verbringt den Winter hier, aber nur ein sehr kleiner Teil davon brütet auch in unserem Land. Die Schweiz spielt demnach als Überwinterungsgebiet für die Populationen aus einem sehr grossen Einzugsgebiet eine wichtige Rolle. Damit verbunden ist eine grosse Verantwortung unseres Landes für den Schutz dieser Arten. Durch die langjährige und grossflächige Erfassung der Wasservögel lassen sich die Verteilung der Arten, allfällige Veränderungen und auch die Entwicklung der Bestände genau erkennen. Diese Angaben liefern wichtige Hinweise für den nationalen und internationalen Schutz der Wasservögel, sie sind aber auch als Indikatoren für den Zustand der Gewässer-Ökosysteme von Bedeutung. Eine Übersicht über das Projekt Monitoring Überwinternde Wasservögel finden Sie im Annex zum Band 1 der Schriftenreihe Avifauna Report Sempach (Schmid et al. 2001). Dort sind auch die Ergebnisse der Wasservogelzählungen 1967–2000 dargestellt. Die Zahl der bei uns überwinternden Wasservögel wird u.a. durch das Nahrungsangebot in den Gewässern bestimmt, hängt aber auch stark von den Witterungsbedingungen bei uns und anderswo in Europa ab. Deshalb ist eine Koordination der internationalen Wasservogelzählung unabdingbar. Diese Koordination wird in der Westpaläarktis seit 1967 durch Wetlands International sichergestellt. Die Schweiz beteiligte sich von Beginn weg an diesen Zählungen. Die Ergebnisse der internationalen Wasservogelzählung von Mitte Januar werden in der Datenbank von Wetlands International gespeichert. Weitere Informationen finden Sie unter www.wetlands.org (waterbirds).